Ineffektive Kommunikation am Arbeitsplatz ist ein häufiges Problem, das zu Missverständnissen, Konflikten, sinkender Produktivität und schlechter Teamarbeit führen kann. Was können wir tun, um das zu vermeiden?
Effektive Kommunikation am Arbeitsplatz ist ein Schlüssel für produktive Meetings, starke Beziehungen zu Mitarbeitenden, Kolleginnen und Vorgesetzten, nicht nur wenn es um die erfolgreiche Umsetzung von Projekten geht.
Welche Fähigkeiten brauchst du, um klarer, empathischer und ergebnisorientierter zu kommunizieren? Bist du mir deiner Art der Kommunikation und mit den Ergebnissen, die du damit erzielst zufrieden oder siehst du Optimierungspotential? Ist deine eigene Performance und die des Teams ausreichend oder könnte sie verbessert werden?
Statistiken zu ineffektiver Kommunikation am Arbeitsplatz in Deutschland zeigen, dass Missverständnisse und Kommunikationsfehler erhebliche Auswirkungen auf die Produktivität und Effizienz haben. Eine Studie von TechSmith ergab, dass etwa 50 % der Befragten durch die tägliche „Kommunikationsflut“ (E-Mails, Meetings, Chat-Nachrichten) in ihrer Produktivität beeinträchtigt werden. Zudem berichten 67 % der Mitarbeiterinnen regelmäßig über Missverständnisse, die oft Zeitaufwand und Projektverzögerungen zur Folge haben. Hybride und remote arbeitende Teams sind von diesen Problemen besonders betroffen, da die virtuelle Kommunikation häufig zu Unklarheiten führt.
Weitere Untersuchungen (Quelle: TechSmith Studie zur Kommunikation (2023), Powell Software Insights.) verdeutlichen, dass die Qualität der Kommunikation direkt mit der Mitarbeiterzufriedenheit, Innovation und Zusammenarbeit verknüpft ist. Fazit: Unklare Kommunikation kann zu Frustration, dem Verlust von Talenten und Innovationsblockaden führen. Gleichzeitig nutzen nur wenige Unternehmen gezielt Tools und Schulungen, um diese Herausforderungen anzugehen, obwohl visuelle und interaktive Kommunikation nachweislich Missverständnisse reduzieren und Zeit sparen kann.
Wie kann effektive Kommunikation am Arbeitsplatz mit weniger Missverständnissen, Konflikten, steigender Produktivität und besserer Teamarbeit erreicht werden?
Effektive Kommunikation erfordert kontinuierliche Übung, Reflexion und den Willen, an den eigenen persönlichen Schwächen zu arbeiten. Führungskräfte und Teams, die bewusst ihre Kommunikationsfähigkeiten verbessern, arbeiten produktiver und zufriedener zusammen.
Stell dir selbstkritisch folgende 8 Fragen:
1.Fehlt es meinem Mitarbeitenden an Klarheit?
Versteht dein Gegenüber das was du sagst oder das was du meinst? Weiß dein Gegenüber immer ganz genau was z.B. ihre Aufgaben sind?
Tipp: Schaffe Klarheit indem du die Aufgaben und Ziele klar definierst und präzise bei der Formulierung deiner Anweisungen bist, sodass dein Gegenüber genau weiß, was von ihr erwartet wird. So kannst du Verzögerungen und Fehler vorbeugen.
2.Fehlt es an einem gemeinsamen Kommunikationsstil?
Welche Kommunikationsmittel nutzt du (direktes Gespräch oder indirekte Kommunikation z.B. schriftlich)? Und welchen nutzen deine Kollegen? Ist es das gleiche Kommunikationsmittel? Unterschiedliche Kommunikationspräferenzen schaffen größere Möglichkeiten für Missverständnisse.
Tipp: Vereinheitliche den Stil deiner Kommunikation mit dem deiner Mitarbeitenden. Frage dich WIE deine Botschaften empfangen werden sollen. Wenn ein direkter Kommunikationsstil als zu konfrontativ empfunden wird, bringt es nichts, wichtige Informationen nur mündlich weiterzugeben, obwohl einige Mitarbeiter schriftliche Kommunikation bevorzugen.
3.Fehlt es an aktivem Zuhören?
Was passiert, wenn Menschen nicht wirklich zuhören oder unterbrechen, ohne die Sicht des anderen zu verstehen? Bist du immer zu 100% auf dein Gegenüber fokussiert oder manchmal durch E-Mails, neue Whats-App Nachrichten oder Anrufe abgelenkt?
Tipp: Vermeide jede Art der Ablenkung, widme deinem Gegenüber deine volle Aufmerksamkeit damit er sich nicht in Konkurrenz zu dem für dich vermeidlich “wichtigeren“ Themen sieht, sondern sich vollumfänglich respektiert fühlt.
4.Fehlt es an Mut Konflikte zu meistern?
Wenn Menschen schwierige Gespräche meiden oder aus Angst vor Konflikten keine ehrlichen Rückmeldungen geben, wird ihr Feedback zurückgehalten, obwohl es für die Verbesserung eines guten Miteinanders notwendig wäre. Oftmals werden Probleme in solchen Situationen nicht angesprochen, bis sie schlussendlich eskalieren.
Tipp: Geh mit gutem Beispiel voran und sprich Probleme an, auch wenn sie dir unangenehm sind, dir unwichtig erscheinen oder du nur einen vagen Eindruck hast, dass es Unstimmigkeiten gibt. Deine aktive Problemlösungsstrategie wird bei deinen Kollegen motivierend ankommen.
5.Fehlt es an emotionaler Gelassenheit?
Emotionen wie Stress, Ärger oder Unsicherheit beeinflussen die Kommunikation und sind echte Barrieren, die beseitigt werden sollten. Ein aggressiver Tonfall, defensives Verhalten in Meetings oder eine bestehende Angst, die eigene Meinung zu äußern, führen im Ergebnis dazu, dass Gespräche unproduktiv werden oder sogar eskalieren.
Tipp: Kommuniziere ruhig, sachlich und faktenorientiert. Führe kein Gespräch wenn du dich ärgerst, kontrolliere deine Emotionen bevor du etwas Gesagtes später bereust.
6.Fehlt es an einer echten Feedback-Kultur?
Wenn es im Unternehmen keine etablierten Mechanismen für regelmäßiges Feedback gibt, wenn Mitarbeitende keine Rückmeldung zu ihrer Arbeit erhalten oder nur ein negatives oder unstrukturiertes Feedback „normal“ ist, entstehen Missverständnisse über Leistungen und Erwartungen, das wiederum führt zu Unzufriedenheit und sinkender Motivation.
7.Fehlt es an Priorisierungen von Informationen oder Aufgaben?
Wenn Mitarbeiter von Informationen überflutet werden, wenn zu viele Nachrichten, E-Mails oder Meetings auf sie einprasseln, führt das dazu, dass wichtige Informationen untergehen. E-Mails werden dann nur noch oberflächlich gelesen, denn irgendwie muss mit der Flut an Informationen umgegangen werden. Prioritäten werden unpräzise und unklar, wichtige Themen werden übersehen.
8.Fehlt emotionale Intelligenz?
Wenn emotionale Signale nicht erkannt werden, oder es an Empathie fehlt, wenn z.B. eine Teamleiterin die Frustration ihres Mitarbeiters ignoriert, dann wird dieser Mitarbeiter kein wirkliches Interesse an einer Zusammenarbeit haben.
Tipp: Berücksichtige die emotionalen Bedürfnisse deiner Kollegen unabhängig davon, ob du sie teilst oder nicht, denn nur dann kann das Interesse an einer Zusammenarbeit mit dir entstehen.
Durch die Anwendung dieser Fertigkeiten aus Crucial Conversations Mastering Dialogue kannst du schwierige Themen am Arbeitsplatz ansprechen, Missverständnisse vermeiden und eine offene, respektvolle Kommunikationskultur fördern. So entsteht eine höhere Motivation und eine größere Zufriedenheit für alle Beteiligten.
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Therese Kollowik ist erfahrene Trainerin für Crucial Conversations for Mastering Dialogue® und Getting Things Done®. Seit vielen Jahren unterstützt sie Top-Manager und Managerinnen, Führungskräfte und Privatpersonen in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung. Als Karriereberaterin und Life Change Coach begleitet Therese Kollowik Menschen erfolgreich durch individuelle Veränderungsprozesse.
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